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Kanu-Freunde Biebrich e.V.

 

Am Anfang waren die Gewässer im Verhältnis zur heutigen Zeit öd und leer an Sport- und Wanderbooten. Außer dem als etwas feudal angesehenen älteren Wassersportler, dem Ruderer, der weitaus nicht die Binnengewässer so stark bevölkert wie sein späterer Ableger, der Kanute, sah man die Nachen der Angler und an Ausflugsorten die mehr oder minder schönen Kähne der Bootsverleiher, in denen abwechslungshalber sich die Spaziergänger mit Stehkragen, Hut und Röllchen abtobten, bis die trockene Kehle sie zu neuer Flüssigkeitsaufnahme verpflichtete.


Die Ruderer waren zweifellos der hauptsächliche Anreger für die schwimmkundigen, an den Ufern stehenden und wandelnden jungen Menschen der vergangenen Zeiten, es ihnen in irgendeiner Form gleichzutun. Und da für viele der Rudersport unerreichbar erschien, weil ihnen das Wasserwandern allein oder zu zweien im Sinne stand und ein Ruderboot anzuschaffen zu teuer, das Lagern zu selten zu verwirklichen war, wagten sich kurz nach dem Weltkriege die ersten Kanuten mit selbst gebauten, nicht immer schnittigen Booten auf das Wasser, das keine Balken hat.


Eingeborene der Südsee, Eskimos der Arktis und Indianer aus dem Wilden Westen belebten in Formung und Gestaltung die Phantasie der Bootsbauer. Vom „Seelenverkäufer“ über die „Badewanne“ bis zu dem schnittigen Kajak verstrich nicht allzu viel Zeit, aber in dieser Zeitspanne fuhren auf dem Wasser die Wilden, Nichtorganisierten, und bald darauf die, die nicht mehr ohne geregelte Ordnung fahren wollten.


So entstanden um 1920 die Kanu-Vereine und durch sie der Deutsche Kanu-Verband, der neben seinen großen älteren Brüdern, dem Deutschen Ruderverband und dem Deutschen Schwimmverband bald zu gleichem Ansehen kam. Entlang dem Rheinstrom schossen die Vereine wie Pilze aus dem Boden, und die Unterkünfte waren in den ersten Anfängen mehr als bescheiden. Aber die Liebe zu der neuen Sportart brachte persönliche Opfer hervor, die nur die „Alten“ noch kennen und wissen. Dazu kam die Selbsthilfe beim Bau des „Daches über dem Kopfe“, wobei jeder ohne Unterschied des Standes mit Hand anlegte.


Die Kurstadt Wiesbaden und ihre am Strom liegenden, damals noch selbständigen Vororte Biebrich und Schierstein wollten nicht hinter dem großen Wassersportgebiet Mannheim-Ludwigshafen zurückstehen, und so entstand bereits im Jahre 1922 der Kanuklub Biebrich-Wiesbaden, dessen Vereinsgeschichte von berufener Feder im Vorkapitel geschildert ist. In Biebrich selbst fanden sich einige Gleichgesinnte wenige Jahre darauf und gründeten den Verein der

Kanu-Freunde Biebrich e.V.,

der unter der gebräuchlichen Abkürzung „KFB“ heute nach der Verschmelzung mit den beiden anderen Kanu-Vereinen Groß-Wiesbadens nicht vergessen ist und lediglich in der Erinnerung an die vielen guten Kameraden und Kameradinnen in den Köpfen noch weiterhin spuken wird, solange es „Alte“ gibt.


Dem Chronisten der KFB hat die Turbulenz der ersten Nachkriegsjahre die Blätter, die die Vereinsgeschichte von der Gründung bis zum Jahre 1931 enthielten, aus den Händen geweht, so dass die Erlebnisse vieler schöner Jahre aus dem Gedächtnis hervorgeholt werden mussten und daher nur Fragmente bleiben können. Unter den gesitteten „Wilden“, die nach Ordnung strebten, griffen A N T O N   H E L B A C H, der spätere langjährige Vorsitzende der Kanu-Freunde Biebrich e.V. und spätere Leiter des Wiesbadener Kanu-Vereins 1922 e.V. sowie der unvergessliche Idealist eigener Prägung, der im 2. Weltkrieg gefallene K A R L   R O T H, die Idee auf, neben dem schon bestehenden Kanu-Club Biebrich-Wiesbaden einen weiteren Verein zu gründen und zwar die Kanu-Freunde Biebrich e.V..


Nach einer Vorbesprechung kamen am 26. März 1925 folgende Wassersportsfreunde zur Gründungsversammlung im Rheinischen Hof (Saalbau Rheingold) zusammen:

Anton Assmuth, Otto Faber, Joseph Groh, Anton Helbach, Sebastian Helbach, Karl Roth und Eduard Vogt.


Zum 1. Vorsitzenden des neuen Vereins wurde A N T O N   A S S M U T H gewählt, den der getreue Hans Hübner von 1927 bis 1930 ablöste. Symbolisch für die Anhänglichkeit des größeren Stammes der KFB, auch in den folgenden Jahren, bis zum Übergang in den heutigen WKV ist die Haltung und Pflichtauffassung des alten Hübner.


Noch bevor er die Augen schloss - am 7.4.1942 schrieb er am 26.1.1941 einen Gruß an seine lieben Kanu-Freunde, mit der Bitte, ihn auf seinem letzten Gang zu begleiten. In diesem Geiste entstand die „KFB“, die ursprünglich nicht Klub- oder Vereinsinteressen hatte, sondern eine billige Bootsunterkunft schaffen und zwanglose Familienausflüge unternehmen wollte.


Die Ordnung, die nach und nach auf den Gewässern eintreten musste, analog dem Autoverkehr auf den Straßen, griff in dieses Idyll mit rauher Hand ein und bestimmte, dass alle „Fahrzeuge“ auf den Binnengewässern fein und säuberlich registriert und nummeriert werden mussten. Der Gedanke, eine Nummer zu sein, ist genau so abscheulich, wie eine Nummer zu tragen, deshalb entschloß sich die „KFB“, dem

DSV Deutscher Schwimmverband beizutreten, um damit dem Nummernzwang zu entrinnen.


Die „KFB“ blieb in allem ein Verein ganz besonderer und eigener Prägung. Es gibt wenig Vereinigungen dieser gesunden Mischung, überwiegend waren im Mitgliederkreis alle Zeit die handwerklich Schaffenden mit ihrem unverbildeten natürlichen Instinkt, die mit kritischem Auge und Ohr urteilten und mit der intellektuellen Minderheit gute Kameradschaft hielten, wenn eine gewisse Linie, die ihrer geraden und aufrechten Auffassung entsprach, eingehalten wurde, ohne dass dabei in irgendeiner Form politische Richtung und Färbung dominierte oder aber angestrebt wurde.


Es fanden sich alle Schichten zu einmütigem Tun und Treiben. Die Kanufreunde hätten sich nicht wohlgefühlt, wenn eine Richtung - gleich welcher Art - bestimmend die sportliche - also neutrale - Auffassung hätte trüben wollen. Und dieses urdemokratische Zusammenleben brachte die „KFB“ mit Leichtigkeit über die Jahre nach 1932, in welchen von staatlicher Seite nicht unwesentlich in das Vereinsleben eingegriffen worden ist, hinweg.


Der Familiensinn beherrschte die Fahrten, die Zusammenkünfte, das ganze Vereinsleben. Die Werktätigen schufen sich nach des Tages Last und Arbeit ein Paradies, in dem sie sich entspannten und Kräfte sammelten für den nächsten Tag. Sitte, Moral, Disziplin ergaben sich von selbst und waren ungeschriebene Gesetze für die, die weder durch übertriebene Lebensgenüsse verdorben noch durch verschwenderische, irdische Güter gesegnet waren.


Kennzeichnend für die gegenseitige Wertschätzung der Person war der Grundsatz, dass der Bootshausdienst nicht übertragbar war. Der Akademiker wie der Arbeiter fanden es als selbstverständlich, keine Bevorzugung zu wünschen und zu dulden. Fern von der Straße wurden die oft zahlreichen Arbeitslosen durch unseren Sport gehalten.


In freier, frischer Luft spielten sie ihr Spiel und blieben anständige und saubere Menschen. Dies war ein Ziel, das nicht in den Satzungen vorgesehen war, aber es ergab sich aus dem gesunden Gefühl des Zusammenhaltens in schweren Zeiten, in welchen durch Beitragserleichterung den bedauernswerten Arbeitslosen, doch immer frohen Menschen geholfen werden konnte. Der Verein war in den wirtschaftlichen Notjahren ein zusammengeschmiedetes Ganzes.


Die Männer wie Karl Römer, Vorsitzender von 1929-1934 und Toni Helbach von 1934 bis zur Überleitung der „KFB“ in den „WKV“, mit Ausnahme der Kriegsjahre, die Karl Wenz mit großem Verstehen der ernsten Zeit in Vertretung durchstand, waren von einem überragenden Format in der Führung und anerkannt als Sportler, Taktiker und als liebenswerte Menschen.


Ihnen zur Seite standen in den Jahren von 1925 bis 1947 in uneigennütziger Weise auf verschiedenen arbeitsreichen Posten:

Richard Arnold, Willy Crezelius, Heinrich Dennhöfer, August Dönges, Karl Erkel, Otto Faber, Hermann Grund, Gottfried Hachenberger, Ludwig Heuser, Hans Hasenmüller, Bestel Helbach, Albert Hess, Gustav Herrmann, Josef Homeyer, Franz Kaiser, Toni Klee, Karl Kleinschmidt, Erich Krekel, Otto Leipold, Willy Messer, Willy Müller, August Schäfer, Willy Schmaus, Karl Wenz und Otto Zerbst.


Dies waren die Schaffer, die aus Liebe zum Sport und aus Idealismus sich für das eine oder andere Amt zur Verfügung stellten und einen guten Teil ihrer Freizeit opferten, damit sich die Kameraden wohlfühlen konnten.


In den Jahren 1925 bis 1931 können wir weder mit zahlreichen großen Auslandsfahrten noch mit genauen Kilometerzahlen aufwarten, da unsere Fahrtenbücher durch die Kriegseinwirkungen den Weg alles Irdischen gegangen sind. Wanderfahrten in den vielen starren, selbst gebauten und daher schweren Holzbooten, unter denen sich handwerklich meisterhafte Schöpfungen befanden, fuhren die Sportkameraden und Sportkameradinnen den Rhein weit hinauf und hinunter.


Die nach und nach hinzukommenden Faltboote erlaubten es dann auch, die Mosel, den Neckar, die Lahn und andere bekannte Flüsse zu befahren.

An besonders nennenswerten Veranstaltungen sind die Segelregatten 1927/28 aufzuführen, an welchen über 50 Boote aller Gattungen teilnahmen.


Was in den genannten Jahren dem ureigensten Charakter der KFB entsprach, sind die sogenannten „traditionellen“ Zusammenkünfte und Veranstaltungen: Frühlingsball - Rennen um die Rettbergsaue (mehrmaliger Sieger Ernst Borngiesser, Heinrich Hachenberger und Karl Nassau - Bestzeit 44 Minuten), Lampionfahrten, die zu allen großen Anlässen wie Rheinlandbefreiung, Saarbefreiung, zum Gedächtnis des vor 400 Jahren verstorbenen Wilhelm von Oranien, zum 50jährigen Eintracht-Jubiläum und an einem vom Deutschen Sängerbund angeregten Abend am Rhein anläßlich der Anwesenheit der Saarsänger stattfanden.


Für die letztgenannte Lampionfahrt erhielten die KFB ein Dankschreiben der Städtischen Kurverwaltung und für die gesamten Veranstaltungen dieser Art die Anerkennung der Presse und des zahlreichen Publikums am Ufer.


An weiteren Zusammenkünften, die aus dem Vereinsleben nicht wegzudenken waren, stachen die Donnerstag-Abende hervor, die ausgefüllt wurden mit Filmvorführungen, Vorträgen über erlebte Fahrten, Spielen jeder Art, Tischtennis beim Nationalgetränk, dem „Gespritzten“. Es wurde musiziert und gesungen, wobei die Lieder von Ede Preusser den liebgewordenen Text lieferten.


Die KFB hatten von ihm ein Liederbuch, wie es wenige Sportvereine aufzuweisen hatten. Im Januar 1938 schrieb Ede Preusser aus Schaffhausen, an den Rheinfällen stehend, dem brausenden und schäumenden Strom nachschauend, der auf weitem Weg der Heimat zufloß:


Grüß mir die Heimat, grüß mein deutsches Land.

Grüß mir die Stätte, wo meine Wiege stand.

Wo ich mit all den Freunden in vielen schönen Stunden

Manch' selig' Glück bei deutschem Wein gefunden!“


Dieser gute Kamerad, der mit vielen sinnvollen Gedichten an zahlreichen Abenden die Gemüter erheiterte, weilt heute in Südamerika und wird wohl manchmal an den schönen Rhein und an das so sehr geliebte Biebrich denken. Zu den regelmäßigen Treffen der KFB gehören auch die Schwimmabende im gewesenen Victoria-Bad, die Gymnastik Stunden im Winter und dann vor allem der Herbstball. Diese festen Termine, zu welchen sich manche Sonderveranstaltung gesellte, sind der eigentliche Kitt, der die KFB wie Pech und Schwefel in allen Lagen zusammenhält.


Wieviele Sportkameradinnen und Sportkameraden haben sich - im sportlichen Wettstreit und auf Wanderfahrten - nach und nach zu glücklichen Paaren fürs Leben vereint.


An- und Abpaddeln, für jeden wassersporttreibenden Verein der Anfang und das Ende der Saison, haben bei der KFB immer einen besonderen Ton und Beigeschmack: Böllerschüsse und zum Schluss Kaffee und Kuchen sowie Spiele — panes et circenses - im Biebricher Strandbad verschönen diese Feiern.


Einige historische Daten von 1932-1947 zur allgemeinen Kenntnis: Der Verein wurde am 1.5.1932 ins Vereinsregister eingetragen. In diese Zeit fällt auch die Sportplatzeinweihung (29.5.1932, Rheinkaserne), die unserer Handballmannschaft, die beste im Gau, eine ganz besondere Freude bereitet.


Der Spielobmann dieser erfolgreichen Gruppe ist August Schäfer. Die wirtschaftliche Lage wird von Tag zu Tag schlechter. Nothilfe-Spiele, Sammlungen für das Notwerk der Jugend kennzeichnen die Zeit. Trotz schleppenden Eingangs der Beiträge ist die „KFB“ schuldenfrei, doch gab es Sorgen, Sorgen, Sorgen.


Bootshaus l und II werden gekündigt. Es ist noch die Lagerhalle Hillebrand neben dem Zollamt vorhanden, die Halle III, die nach langwierigen Verhandlungen gekauft und innerhalb 5 Jahren durch eine finanztechnische Meisterleistung bezahlt werden konnte. Diese Halle bietet Platz für 100 Boote.


Und weiter ist zu berichten:

Herr Dr. Schlöndorff, der Vereinsarzt, hält Vorträge über erste Hilfe, untersucht die Rennfahrer und ist immer da, wenn er gebraucht wird, auch in den folgenden Jahren. Viel Kampf ist mit den Behörden auszufechten, die anscheinend das Wasser nicht lieben. Wanderfahrten - darunter eine Rhone- und Mainfahrt - finden bei schmalem Geldbeutel statt. Es wird an der Langstreckenregatta Oppenheim - Mainz teilgenommen.


1934 erfolgt der übertritt der KFB zum Deutschen Kanu-Verband. Die Handballer kommen in die Bezirksklasse. In diesem Jahr wird Karl Römer, der verdienstvolle Vorsitzende, Ehrenvorsitzender des Vereins und Toni Heilbach übernimmt die Vereinsleitung.


1935 kommt zu unserem wahrhaft idealen Lagerplatz auf der Rettbergauspitze, die uns Herr Rudorf von seinem gepachteten Grundstück abließ, ein Lagerplatz in Ginsheim, der das Fernziel vieler schöner Fahrten mit Zeltlager war.


Die Handball-Abteilung, die viel Freude bereitete, wird als Zuschussbetrieb leider aufgelöst. Der Rennsport wird mehr gepflegt und 3 Einer-Kajak und ein Zehner-Kanadier angeschafft.


Während 1934 11140 km Fahrtkilometer zu verzeichnen waren, erreichen wir 1935 23167 km.


1936 wird Heinrich Hachenberger 1. Sieger im Einer-Kajak in Erfelden auf der Kurzstreckenregatta und mit Karl Nassau in Frankfurt/Main im Zweier-Kajak. Der größte Erfolg tritt auf der Kurzstreckenregatta in Mainz am 8.9.1936 ein, auf der 3 Rennen gewonnen werden. Erstmalig tritt die Zehner-Mannschaft auf den Plan mit:

Heinrich und Gottfried Hachenberger, Gustav Herrmann, Barthel, Rudi Schäfer, Nassau, Toni und Sebastian Helbach, Kaiser, Leipold und August Schäfer am Steuer.


Die Jugendmannschaft, trainiert von Gustav Herrmann, zeigt sich noch nicht den Anforderungen gewachsen. Kaleidoskopartig reiht sich nun Sieg an Sieg:

Hachenberger, Nassau oder Zehnermannschaft. In jeder Klasse, ob Einer, Zweier, Zehner, ob Mainzer Floßhafen, in Frankfurt, Mettlach: die „KFB“ kommt zur Geltung.


Im Juli 1936 erringt sie die Gaumeisterschaft in Mannheim. Dieser Erfolg bringt die KFB von der 24. zur 5. Stelle in der Wertung. Die Jugendabteilung wird als die beste im Gau angesehen. Aus finanziellen Gründen bleibt diesen bewährten Sportlern die Teilnahme an den Ausscheidungskämpfen für die olympischen Spiele in Berlin versagt. Als Ausgleich wird von der Zehnermannschaft eine Fahrt zur holländischen Grenze unternommen, dabei leistet das angeschaffte Mannschaftszelt sehr gute Dienste.


1937 wird das Bootshaus III vergrößert. Die Firmen Dyckerhoff, Rheinhütte und Kreussler erweisen sich dabei als Gönner des Wassersports. Auf der Altrhein Regatta in Erfelden am 20.6.37 erringt der Jugendzehner den 1. Sieg. Ende Juli/Anfang August 1937 findet im Biebricher Schloßpark das Internationale Zeltlager statt.


Toni Helbach und Otto Leipold machen sich bei der Organisation dieses imposanten Lagers verdient. Die mehrsprachige offizielle Festschrift wird

von der „KFB" übersetzt und redigiert.


1938 erringt die Zehnermannschaft die Gebietsmeisterschaft im Floßhafen in Mainz. Zum Internationalen Zeltlager am Lago Maggiore am 29.07.38 reisen 12 Teilnehmer der KFB als die stärkste Gruppe im Kreis.


1939 sind die Kanu-Freunde sportlich wenig hervorgetreten. In Schierstein und Frankfurt/Main wird ein 1. Sieg im Zehner und Zweier-Kajak errungen. Die Versammlungen finden selten statt, die Kameraden werden zum Militärdienst ein­ gezogen.


1940 Sperrung des Rheins. Die KFB-Jugend wird Reichsjugendmeister in Berlin im Mannschaftsboot. Eine Mädelgruppe entsteht. 60 unserer Kameraden sind eingezogen. Der „Wassersport im Rhein und Main“ meldet am 1.7.1940, dass unser langjähriger Vereinskamerad Erich Krekel als erster unseres Vereins sein Leben hingeben musste. Andere liebwerte Kameraden folgen ihm.


1941 erscheint der treue Toni Helbach im Urlaub bei seiner „KFB“. In der Jahreshauptversammlung werfen unsere unvergeßlichen Toten ihre Schatten auf die Lebenden. Die weiteren Jahre bringen die Ereignisse, die jeder aus eigenem Erleben kennt. Not, Einschränkung und Bomben, die uns das Heim am Zollamt zerstören. Weitere Verluste an besten Kameraden und Freunden, die solange wir leben, in unseren Herzen verankert sind.


Die Zeiten nach dem Kriegsende, trüb, unsicher, lassen uns nach neuen Ufern tasten. Die Vorstandssitzung vom 5.6.1946 bringt Licht in die dunklen Verhältnisse:


Aufbau eines neuen Bootshauses oder Anschluss an den Wiesbadener Kanu-Verein.


Zunächst überwiegt noch der Gedanke, ein eigenes Bootshaus auf dem alten Platz neben dem Zollamt aufzubauen und das Trümmerfeld aufzuräumen. Die Verhältnisse sind jedoch stärker als die Liebe zur „KFB“. Toni Helbach wird am 18.6.1946 Ehrenvorsitzender des Vereins.


Am 20.1.47 wird der Anschluss beantragt, beschlossen und ist dann als Punkt 2 auf der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung des Wiesbadener Kanu-Vereins e.V. am 9.3.1947 zu finden.

Wir, von der „KFB“, leben seit diesem Zeitpunkt in den Reihen des WKV und der Wiesbadener Wanderpaddler in schöner und friedlicher Gemeinschaft.





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