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Der Fluss, die Landschaft und der Wind

Mollige sechs Grad Celsius und ein erfrischender Kaltwind waren die Wegbegleiter für die dreizehn Aufrechten, die die diesjährige Paddelsaison mit der traditionellen Abschlussfahrt von Oppenheim nach Biebrich beendeten. Zwei Busse waren nötig um die Bootsbesatzungen zum Start an Ort und Stelle zu transportieren. Irritationen gab es am geplanten Startpunkt: Die immer gern genutzte Natorampe war mit dem Auto nicht mehr erreichbar. Rotweiße Stangen versperrten die Straße zum Ufer. Sie sahen nach Dauereinrichtung aus! Eine schnelle Entscheidung war gefragt: MiFu als Führer und Fahrer bog rechts ab und machte eine Punktlandung im Oppenheimer Strandbad, wo wir zwar bequem in die Boote kamen, jedoch ein paar Schritte mehr über den durch das Niedrigwasser außergewöhnlich breiten Kiesstrand machen mussten. Auf dem Fluss schließlich empfing uns ein frischer Wind und eine Sonne, die anfänglich noch ihren Weg durch einige Wolkenlöcher fand, die herbstlichen Weinberge und das Wasser vor uns freundlich beleuchtete, sich später aber ganz versteckte. Die traditionelle Rast auf der Nonnenaue in enger Nachbarschaft mit den fröhlichen Gänsen, die noch voller Lebensfreude ihrem nahen Ende im Kochtopf am Martinstag entgegenschnatterten, wurde kurz gehalten. Ein mittlerweile scharfer Wind blies bis in die letzten Falten der Neoprenanzüge und Paddeljacken. Das veranlasste unseren Faltbootfahrer, gelegentlich den Segelschirm aufzuspannen und unter neidloser Anerkennung der Paddelkameraden dem entspannten Nichtstun zu frönen und mit rauschender Bugwelle dem Ziel entgegen zu streben. Ganz anders die beiden Wasserschuhfahrer: In Anbetracht der Annahme, sie seien ohnehin zu langsam für die Gruppe („Ihr braucht nicht auf uns zu warten, mit unseren Booten sind wir nicht so schnell wie ihr!") keulten sie ohne Pause dem Feld voran und kamen mit Abstand als Erste im Bootshaus an. Aber wie das Leben so spielt, wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung: Die trockenen Klamotten waren im Bus verblieben, der auch wieder am Bootshaus stand - ordentlich verschlossen und unzugänglich für die beiden durchgefrorenen Tagessieger. Warten war angesagt......
Das Oktoberfest am Abend entschädigte für so manches.......... gok.

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